Ein fester Bestandteil im Terminplan des Schuljahres ist mittlerweile der Besuch von Herrn Furian aus der Gedenkstätte Hohenschönhausen. So ist er auch heuer wieder an unser Gymnasium gereist, um den Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe von seinen Erfahrungen mit dem Unrechtsstaat der DDR zu berichten.
Herr Furian geriet schon früh ins Visier der Stasi, nur weil er einmal gegenüber von Kollegen behauptet hatte, er wolle nicht zur Wahl gehen. Jahre später, als er Interviews mit Punks in der DDR geführt hatte und diese dann Freunden im Westen zukommen lassen wollte, wurde er verhaftet und verbrachte knapp zwei Jahre in Untersuchungshaft und in Gefängnissen der DDR. Wie es ihm dort ergangen ist, wie sein Leben vor der Verhaftung und wie es vor allem nach der Verhaftung verlaufen ist, berichtete er den Jugendlichen.
Das Besondere an den Vorträgen ist, dass sie jeweils nur im Klassenverband stattfinden und sich Herr Furian Zeit nimmt, die zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler offen und geduldig zu beantworten. So stand diesmal besonders im Mittelpunkt, wie Schule in der DDR funktionierte. Jeweils 90 Minuten verbrachte der Zeitzeuge in den einzelnen Klassen und es hätten durchaus noch mehr sein dürfen, so interessant waren seine Ausführungen. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung durch den Förderverein des Gymnasiums Ergolding, dem hiermit herzlich gedankt sei, wie auch dem koordinierenden Zeitzeugenbüro der Gedenkstätte Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, das die Vorträge organisiert.
Die zahlreichen positiven Feedbackzettel, die von Seiten der Schülerinnen und Schüler dem Zeitzeugen mit auf den Weg gegeben wurden, sind der beste Beweis dafür, dass die Veranstaltung wertvoll ist und im nächsten Schuljahr wiederholt werden muss.
Februar 2024, Fachschaften Politik und Gesellschaft / Geschichte