Nachdem der Kontakt mit unseren französischen Partnerschulen in den letzten Jahren nur in digitaler Form möglich war, sollte nun endlich wieder eine echte, analoge Begegnung stattfinden. 24 Schüler*innen der 9. und 10. Jahrgangsstufe stellten sich mutig der Herausforderung, ihr in der Schule erworbenes Französisch auch einmal in der Realität zu testen. Bereits im Vorfeld der Reise waren für jede und jeden ein/e Austauschpartner/in, ein/e corres, gefunden worden und erste Kontakte waren dank sozialer Medien problemlos hergestellt worden.
Trotzdem waren etwas Reisefieber und Nervosität zu spüren, als die Gruppe unter der Leitung von Frau Weikert und Frau Lachner am 09. März vom Flughafen München aus nach Toulouse aufbrach. Nach einem ersten Abend mit dem Kennenlernen der Austauschpartner und ihrer Eltern begann eine abwechslungsreiche Woche. So lernten die deutschen Gäste nicht nur das Alltagsleben in ihren jeweiligen Gastfamilien kennen, sondern auch die Gestaltung des Schultags in den collèges oder im lycée. Sie erfuhren, dass ihre französischen Altersgenossen jeden Tag bis in den Nachmittag hinein Unterricht haben, und das sogar am Freitag (!), und dass das Schulgelände durch ein großes Tor verschlossen wird, wenn man erst einmal den Hof betreten hat. Gleichzeitig aber erwies sich Letzterer als ein Ort der sozialen Begegnungen, an dem viele Kontakte geknüpft und interessante Bekanntschaften gemacht wurden.
Das Wochenende nutzten viele Gastfamilien, um den Ergoldinger Schüler*innen die nähere und weitere Umgebung zu zeigen. Dabei standen die mittelalterliche Festungsstadt Carcassonne, die zum Weltkulturerbe zählt, genauso auf dem Programm wie der mondäne Küstenort Biarritz oder der Besuch einer Gänsefarm, auf der die berühmte foie gras produziert wird.
Gemeinsame Aktivitäten in der Gruppe, die von den französischen Kolleginnen Frau Michels und Frau Ackermann organisiert und vorbereitet worden waren, rundeten den Aufenthalt ab. So wurde Agen mittels einer Stadtrallye erkundet oder bei einem Besuch im dortigen Museum ein lokaler Street-Artkünstler entdeckt. Einen Höhepunkt stellte sicherlich der Tagesausflug nach Bordeaux, eine der wichtigen Metropolen Frankreichs, sowie der sich daran anschließende Besuch der Dune du Pyla, der höchsten Sanddüne Europas, dar. Diese musste tapfer erklommen werden, um dann auf der anderen Seite wenigstens die kleinen Zehen in den noch frischen Atlantik tauchen zu können.
Nach einem tränenreichen Abschied und mit einer Vielzahl neuer Eindrücke und Erfahrungen trat die Gruppe eine Woche später wieder die Heimreise an. Nun gilt es, die neu geknüpften Kontakte zu halten, und den französischen Schüler*innen bei ihrem Gegenbesuch Ende September einen ebenso tollen Aufenthalt zu bereiten.
Claudia Lachner, StDin