Modernes Musical und zeitloser Klassiker: Gastspiel des Phoenix-Theatre

Am 4.Juli 2024 durften wir bereits zum dritten Mal das Phoenix-Theatre am Gymnasium Ergolding begrüßen. Anthony und Sophie, zwei junge Schauspieler aus England, brachten mit beeindruckender Professionalität und mitreißender Energie ein breites Repertoire an Themen und Stücken auf die Bühne.

Unsere fünften und sechsten Klassen durften bei „Mc Vamp“ eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle erleben. Das Stück erzählt die Geschichte des jungen Vampirs Cedric McVamp, der sich weder für Blut noch für das Leben in der Dunkelheit begeistern kann. Stattdessen träumt Cedric davon, einen Eisladen zu besitzen und im Tageslicht zu leben. In einem Schloss in Schottland, wo er mit seiner sehr traditionellen Familie lebt, soll Cedric eigentlich im Familienunternehmen, der ‚McVamps Blood Bank‘, arbeiten. Doch mit Unterstützung seiner besten Freundin und Cousine Rosemary kämpft Cedric erfolgreich dafür, seinen eigenen Weg zu gehen. Nicht nur für Spannung, sondern auch für zahlreiche Lacher war bei dieser Aufführung reichlich gesorgt. Mit Liedern, Musik, Text, Tanz, Bewegung und aktiver Publikumsbeteiligung wurde „McVamp“ zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das Stück forderte und inspirierte die Schülerinnen und Schüler und stärkte gleichzeitig ihr Selbstvertrauen in die eigenen Sprachfähigkeiten, die im anschließenden Gespräch mit den beiden Schauspielern noch weiter erprobt und vertieft werden konnten.

Auch für die Schülerinnen und Schüler der siebten und neunten Jahrgansstufe hatte das Phoenix-Theatre ein beeindruckendes Stück im Gepäck, das zu kontroversen Diskussionen im Anschluss anregte. „Echoes – the Loss of Lilly“ ist ein nachdenklich stimmendes Drama, das auf eindrucksvolle Weise Einsichten und Lösungsansätze zu dem immer drängenderen Problem des Cyber-Mobbings bietet. Das Publikum verfolgte dabei die Geschichten von zwei Charakteren, Lilly und Ryan. In parallelen Welten, die sich schließlich kreuzen, erleben beide Teenager die zerstörerischen Auswirkungen von Cyber-Mobbing. Was als harmloses Texten und Surfen beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Albtraum. Wer sind ihre Freunde? Wo können sie Hilfe finden? Was können sie tun, um das Mobbing zu stoppen? Haben sie irgendetwas getan, um dies zu verdienen? Lily und Ryan durchleben ein Auf und Ab der Gefühle, das von Lachen über Tränen bis hin zu Freude, Wut und Angst reicht und gehen dabei zwei einsame Wege, von denen einer tragisch endet und das Publikum fassungslos zurücklässt.

Ein weiteres Highlight war die Aufführung von „Pride & Prejudice“ für die zehnten und elften Klassen. Das Stück basiert auf Jane Austens berühmten Roman aus dem Jahr 1813 und eröffnete spannende Diskussionen über Liebe, Gesellschaft und Sitten. Beginnend mit den unvergesslichen Worten „It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife“ begleiteten die Schülerinnen und Schüler in einer einstündigen Aufführung die lebhafte Heldin Elizabeth Bennet, die sich trotz ihrer Vorurteile in den wohlhabenden, aber stolzen Mr. Darcy verliebt. Mit einer Mischung aus moderner Sprache und Austens eigenen Worten ließ die Inszenierung die Welt der Regency-Zeit lebendig werden, und das Publikum tief in dieses historische Drama eintauchen, das gesellschaftliche Erwartungen an Geschlecht und Identität erkundet und hinterfragt. Verstärkt wurde dieser Effekt noch durch die Möglichkeit für das Publikum, selbst einige der Charaktere zu spielen, was zu einem interaktiven Erlebnis führte und unsere Schülerinnen und Schüler auf unterhaltsame Weise an einen Klassiker der englischen Literatur heranführte.